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Wiss. Mitarbeiter (m/w/d) in Vollzeit für die Abteilung
Deutschlands weltwirtschaftliche Verflechtungen im 19. und 20. Jahrhundert
ab 1.9.2025 (Dienstort: Bayreuth)
Neuer Podcast: 80 Jahre Kriegsende in Bayern - 8. Mai 1945
Das Kriegsende in Bayern Anfang Mai 1945 bedeutete eine tiefe Zäsur. Unter der Aufsicht der amerikanischen Militärregierung hatten die beiden ersten, im Mai bzw. im September 1945 von den Amerikanern ernannten Ministerpräsidenten Fritz Schäffer und Wilhelm Hoegner mannigfache und enorme Herausforderungen politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Art in einem weitgehend zerstörten Land zu bewältigen. In diesem großen und tiefgreifenden Neuordnungsprozeß entstand schon 1946 der demokratische Freistaat Bayern, dessen Verfassung bis heute den rechtlichen Rahmen Bayerns in der föderalistisch gegliederten Bundesrepublik Deutschland darstellt. Im Detail nachzulesen sind die Entscheidungen und Beratungen der bayerischen Kabinette in dieser schwierigen Zeit in der digitalen Edition "Die Protokolle des Bayerischen Ministerrats 1945-1962", herausgegeben von der Historischen Kommission (HiKo) bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und bearbeitet von Dr. Karl-Ulrich Gelberg und Dr. Oliver Braun. Mai/2025

Die Aufnahme vom 10. Mai 1945 zeigt Lt. Col. Arthur W. Bromage (1904–1979) auf dem Marienplatz in…

Die Aufnahme vom 10. Mai 1945 zeigt Lt. Col. Arthur W. Bromage (1904–1979) auf dem Marienplatz in München. Er war im Zivilberuf Professor für Politikwissenschaften in Ann Arbor (Michigan/USA) und von Anfang Mai bis Ende Juli 1945 als Administration and Local Government Officer des für Bayern zuständigen Regional Military Government Detachment (RMG) E1F3 der entscheidende Gesprächspartner Ministerpräsident Schäffers.
An der Mariensäule ist ein Wegweiser zum Neuen Rathaus zu erkennen, dem Sitz des mit der Verwaltung der Stadt München betrauten Military Government Detachment F1F3. Im Hintergrund sind die zerstörten Türme der Frauenkirche sichtbar, an der Ecke des Neuen Rathauses eine Flagge der Vereinigten Staaten von Amerika.
Nachlass: Bentley Historical Library, The University of Michigan, Ann Arbor, Nachlaß Arthur W. Bromage
Zuwahl 2025: Jana Osterkamp und Martina Steber neue Mitglieder der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
Die Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (HiKo) hat am 5. März 2025 Jana Osterkamp und Martina Steber zu ordentlichen Mitgliedern gewählt.
Prof. Dr. Jana Osterkamp, geboren 1977, hat Rechtswissenschaften an der HU Berlin und in Prag studiert. Nach dem juristischen Staatsexamen (mit Prädikat) wurde sie 2007 mit einer rechthistorischen Arbeit bei Michael Stolleis am Frankfurter MPI für europäische Rechtsgeschichte mit der Arbeit „Verfassungsgerichtsbarkeit in der Tschechoslowakei (1920–1939). Verfassungsidee, Demokratieverständnis, Nationalitätenproblem“ (2009) promoviert. Seit 2007 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin des Collegium Carolinum in München und Leiterin einer Emmy Noether Nachwuchsgruppe (DFG) zum Themenfeld ihrer Habilitation, den vielfältigen theoretischen und praktischen Dimensionen des Föderalismus in der Habsburger-monarchie vom Wiener Kongress bis zum Ersten Weltkrieg. Ihre Habilitation trägt den Titel „Vielfalt ordnen. Das föderale Europa der Habsburgermonarchie (Vormärz bis 1918)“ (22022, tschech. 2023, engl. 2025). 2018 bis 2023 leitete sie inhaltlich daran anschließend gemeinsam mit Peter Becker (Wien) die von FWF und DFG geförderte Forschergruppe „Der Schreibtisch des Kaisers“. Nach Lehrstuhlvertretungen 2017/2018 und 2021/2022 an der LMU München ist sie seit April 2023 Professorin für Verflechtungsgeschichte Deutschlands mit dem östlichen Europa und Leiterin des Bukowina-Instituts an der Universität Augsburg;
Prof. Dr. Martina Steber, geboren 1976, hat Geschichte, Germanistik und Katholische Theologie in Augsburg und Cambridge studiert. 2006/2007 wurde sie in Augsburg bei Andreas Wirsching mit der Arbeit „Ethnische Gewissheiten. Die Ordnung des Regionalen im bayerischen Schwaben vom Kaiserreich bis zur NS-Zeit (2010)“ promoviert, die regionale Sinnstiftungsangebote analysiert und weit über das gewählte Beispiel hinausweist. Aus ihrer anschließenden Zeit als Research Fellow am DHI in London ging die Habilitationsschrift „Die Hüter der Begriffe. Politische Sprachen des Konservativen in Großbritannien und der Bundesrepublik Deutschland, 1945-1980“ (2017, engl. 2023) hervor, die der Politik- und Parteiengeschichte sowie methodisch der historischen Semantik gewidmet ist. Nach Lehr-stuhlvertretungen in Augsburg, Konstanz und Wuppertal sowie einer Zeit als Stellv. Leiterin der Forschungsabteilung München des Institut für Zeitgeschichte ist sie dort seit 2022 Stellvertretende Direktorin und zugleich Professorin für Neueste Geschichte an der Universität Augsburg.
Tagung am 21.-22. Mai 2025
Wie modern war das Kaiserreich? Dimensionen der Professionalisierung in Parlamentarismus und politischer Kultur von 1871 bis 1918
Abschlusstagung zum DFG-Projekt „Privatleben, Beruf und Mandat – die sozialen und kulturellen Grundlagen parlamentarischer Repräsentation (1871-1918)“ in Kooperation mit der KGParl.
Die Tagung findet in der Bibliothek der Bayerischen Akademie der Wissenschaften statt (Alfons-Goppel-Str. 11, 80539 München). Für eine Teilnahme an der Tagung bedarf es einer Anmeldung bis zum 19. Mai 2025 unter: aino.bender(at)hk.badw.de
Die Podiumsdiskussion am 21. Mai 2025 um 19 Uhr ist eine öffentliche Veranstaltung und findet im Vortragssaal 1 der Akademie statt.
Ergebnisse der Jahresversammlung am 1. März 2023
Die Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (HiKo) hat bei ihrer diesjährigen Jahresversammlung am 1. März 2023 in München
● Prof. Dr. Bernhard Löffler (Regensburg) für weitere fünf Jahre zum Sekretar gewählt. Bernhard Löffler, geb. 1965, ist seit 2011 Inhaber des Lehrstuhls für bayerische Landesgeschichte an der Universität Regensburg, seit 2015 Mitglied der Historischen Kommission und seit 2018 Sekretar. In dieser Funktion ist er gleichzeitig Pfleger der „Stiftung zur Förderung der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und des Historischen Kollegs“, der Rechtsträgerin von HiKo und Historischem Kolleg.
Ebenso wurde
● Prof. Dr. Claudia Märtl (München), geb. 1954 und bis 2020 Lehrstuhlinhaberin für Mittelalterliche Geschichte an der LMU, erneut für fünf Jahre zur Stellvertreterin des Sekretars gewählt.
NDB-online
Es gibt jetzt einen unmittelbaren Zugang zu den mittlerweile knapp 500 Artikeln im neuen Artikelformat (u.a. mit Timeline, Fotos und Onlineressourcen) über eine separate "Kachel" auf der Startseite der "Deutschen Biographie".

Screenshot. www.deutsche-biographie.de/ndbonline

Screenshot. www.deutsche-biographie.de/ndbonline
Neuerscheinungen

Band 115: Alfred Hugenberg. "Wilhelminische Generation" und bürokratische Herrschaft im…

Band 115: Alfred Hugenberg. "Wilhelminische Generation" und bürokratische Herrschaft im DeutschenKaiserreich (1865-1914). Michael Schellhorn, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2025, 787 Seiten, 10 s/w-Abb., geb. EUR 100,00, ISBN: 978-3-525-30332-0
Herr über Presse und Film, Großkapitalist, Reaktionär, Hitlers „Steigbügelhalter“: Wenige Personen der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts verschwinden derart hinter einem Schablonen-Wall negativer Zuschreibungen wie Alfred Hugenberg. Diese Teilbiographie wendet sich Hugenberg in seiner prägenden Lebensphase zu, um ihn statt zu typisieren zu begreifen, ohne ihn dabei schönzureden. Im Deutschen Kaiserreich lagen alle Voraussetzungen für seinen späteren Politik- und Unternehmensstil. In dieser Zeitspanne gelang ihm ein beispielloser Aufstieg an die Spitze des größten deutschen Industrieunternehmens und er legte die Grundsteine seines Medienimperiums. Zwar saß Hugenberg nicht an den Hebeln der Macht. Dennoch war er so in der Lage, mittels bürokratischer Herrschaft seine radikalnationalistischen Positionen im Deutschen Kaiserreich in die Tat umzusetzen. Michael Schellhorn beleuchtet dabei in dieser Arbeit Hugenbergs Methode und seine Überzeugungen. Zugleich beinhaltete diese Zeitspanne aber schon im Kern die Ursachen seines späteren Scheiterns als DNVP-Vorsitzender. Die Arbeit verortet Hugenberg zudem in seinem generationellen Zusammenhang. Er verstand sich als Angehöriger einer „wilhelminischen Generation“, die sich – Ansporn und Bürde in gleichem Maße – selbst ermächtigte, das Deutsche Reich zur Weltgeltung zu führen.

Band 13: Der Reichstag zu Augsburg 1518. 2 Teilbände. Bearbeitet von Dietmar Heil. Berlin/Boston…

Band 13: Der Reichstag zu Augsburg 1518. 2 Teilbände. Bearbeitet von Dietmar Heil. Berlin/Boston 2025, 2104 S., Ln. geb. EUR 349,00, ISBN 978 3 11 139602 6
Auf dem Augsburger Reichstag von 1518 stand für den bereits hinfälligen Kaiser Maximilian I. die Wahl seines Enkels Karl zum römischen König im Mittelpunkt. Der scheinbare Erfolg seiner Verhandlungen mit den Kurfürsten erwies sich allerdings in der Folge als Illusion. Die päpstliche Hoffnung auf einen Türkenzug wurde ebenso enttäuscht wie die Erwartungen in eine Reform der Reichsgerichtsbarkeit und die Bekämpfung der verbreiteten Friedlosigkeit. Die Edition ermöglicht wichtige neue Erkenntnisse über das Reichssystem im beginnenden 16. Jahrhundert.